Mit 1:2 unterlag Westfalia Herne im Spitzenspiel bei der TSG Sprockhövel. Die TSG bleibt damit Tabellenführer in der Westfalenliga 2 und ist noch die einzige Mannschaft, die nach sieben Spieltagen keine Niederlage kassiert hat.
Gegen Herne waren die Sprockhöveler allen voran in Durchgang eins haushoch überlegen. Die Westfalia konnte von Glück sprechen, dass sie nach Toren von Agon Arifi (21.) und Max Michels (45.) nur mit 0:2 in die Pause ging.
"Das war ein Klassenunterschied - wie im Handball. Die haben uns hinten reingedrückt. Wir konnten uns kaum befreien. Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir mit einem 0:5 oder 0:6 in die Kabine gegangen wären. Das war der Wahnsinn, nicht einen Torschuss haben wir abgegeben", war Marcus Piossek, Hernes spielender Sportchef, mächtig angefressen.
In der Halbzeit gab es dann eine Standpauke von Trainer Christian Knappmann. "Ja, er wurde in bisschen lauter", verrät Piossek. Und plötzlich stand da eine andere Westfalia-Mannschaft ab der 46. Minute auf dem Platz. Das Anschlusstor von Maurice Bank (87.) fiel dann etwas spät, um noch etwas Zählbares mit nach Herne nehmen zu können.
Unser Anspruch und die Wirklichkeit liegen aktuell nicht eng beieinander. Das muss besser werden. Wir müssen allen voran die Basics an den Tag legen. Ohne Herz und Leidenschaft kann man auch die besten Taktiken des Trainers nicht umsetzen.
Marcus Piossek
"Das war gut in Halbzeit zwei. Das war ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. So stelle ich mir ein intensives Westfalenliga-Spiel zweier ambitionierter Mannschaften vor", lobte Piossek.
Was die Herne-Verantwortlichen aber nicht mehr sehen wollen, sind diese zwei Gesichter der Mannschaft. Laut Piossek sei oft eine Hälfte pfui und dann die andere wieder hui. Piossek: "Wir haben jetzt sieben Spiele gehabt und ich habe uns nicht in einer dieser Begegnungen als absolutes Top-Team auftreten gesehen. Unser Anspruch und die Wirklichkeit liegen aktuell nicht eng beieinander. Das muss besser werden. Wir müssen allen voran die Basics an den Tag legen. Ohne Herz und Leidenschaft kann man auch die besten Taktiken des Trainers nicht umsetzen."
In den nächsten Wochen stehen für Herne mit den Spielen im Westfalenpokal-Achtelfinale bei Kurdistan Bochum (Donnerstag, 3. Oktober, 15 Uhr) sowie dem Liga-Doppelpack gegen Wacker Obercastrop (Sonntag, 29. September, 15.30 Uhr) und DSC Wanne-Eickel (Sonntag, 6. Oktober, 15.30 Uhr) drei Spiele in wenigen Tagen auf dem Programm. "Ich halte den Kader für gut genug, um oben mitzuspielen. Das wollen wir aber in den nächsten Spielen dann auch sehen - über 90 Minuten!", betont Piossek.